Dieser Beitrag enthält vulgäre Sprache, Kraftausdrücke und beleidigende Inhalte, die allesamt natürlich nur Satire sind, da ich ansonsten verklagt werden könnte. Also lies mit Bedacht, lies es überhaupt nicht oder lies es mit süßen Ersatzwörten. Es kann zwischendurch zudem vorkommen, dass ich einfach den Absatz oder das Thema wechsle, denn dieser Beitrag entstand in Rage und dieser Kommentar hier wurde erst am Ende hinzugefügt. Also, lest bis zum Ende. Danke. Bye. Kisses. Tschö, mit Ö. Adieu.
Ich werde niemals nach meiner Meinung gefragt. Ich bin keine blonde, gehirnlose YouTuberin, die einfach alles sagt, um Klicks zu kriegen und natürlich auch schön Emojis und catchy Taglines verwendet. Ich bin noch jemand, der sich Gedanken macht und auswählt, mit wem er zusammen arbeiten möchte. Darauf achtet, dass Kooperationen und Sponsoren zu mir und meiner Zielgruppe passen und vor allem, dass vorgestellte Produkte im Preislimit einer jeden Person ist.
Um’s kurz zu machen: für Marken bin ich uninteressant. Denn wer will schon mit einer ziemlich kreativen, semi-professionellen, semi sehr witzigen, offenen YouTuberin zusammen arbeiten, deren Zuschauer Sie gerne gucken, unheimlich aktiv sind und auf allen sozialen Netzwerken viel mit ihr schreiben? – Die tatsächlich noch eine Meinung hat? [Hier \O/ Emoji einsetzen]. Richtig, keiner. Ob L’Oréal Group, laverana, LOGOCOS, Kao Brands, Beiersdorf, Henkel oder Unilever – für alle bin ich uninteressant.
Aber damit soll Schluss sein. Wenn schon niemals mit mir zusammen arbeiten oder mit mir reden möchte, dann möchte ich immerhin meine Ideen online veröffentlichen. Das hat zwei Vorteile: Wenn mir jemand meine Ideen klaut, habe ich den Blogbeitrag als Nachweis. Zweitens kann eine jede Marke auf mich zukommen, die eine Realisation ermöglichen möchte.
Aber worum geht es mir in diesem Artikel oder Blogpost? Ganz einfach, meine Leidenschaft: die Kosmetik. Der deutsche Kosmetikmarkt ist eine der größten Weltmächte. Wir sind im Kosmetikkonsum nur kurz hinter Großbritannien, die kurz nach Asien stehen. Jedes Jahr geben wir aber Millionen von Euros aus, um uns zu pflegen, zu schminken und uns wohl zu fühlen.
Warum sind wir dann so dermaßen hinterläufig, dass wir es nicht mal hinkriegen, eine semiblaue Lippenfarbe in deutsche Drogerien zu bringen? Begeben wir uns mal auf eine Reise und machen zwei Teile aus diesem Beitrag. Nehmen wir uns einmal die pflegende und einmal die dekorative Kosmetik vor. Das dekorative interessanter ist, nehmen wir diese als Erste. Sehen wir uns also die dekorative Kosmetik im deutschen Einzelhandel (inkl. Supermärkte, Drogerien, Kaufhäuser und Parfümerien) an.
Was sehen wir? Wir haben 4 Farben in der Hautton-Auswahl, 600 verschiedene Lidschattenfarben, 50 Mascaras in genau zwei Farben und rund 300 Lippenstifte, alle in Hautton bis Rot, nichts dazwischen. Nur pink, rosa und rot.
Wenn wir bedenken, dass die kleinsten Drogerie der Kette dm schon rund 5 bis 10 Theken haben, ausschließlich gefüllt mit dekorativer Kosmetik haben, ist das ziemlich ernüchternd.
Der deutsche Kosmetikmarkt und damit meine ich Kao, Beiersdorf, L’Oréal und Co. ist so festgesetzt darin, dass es hier nur im biologische Frauen und zwei Farbtöne geht, dass es absolut nichts Neues gibt. Und nicht weil Sie es nicht könnten, denn ich habe mich mal auf die Suche im Internet gemacht. Was genau diese deutschen Produzenten für andere Länder produziert ist der Wahnsinn. Töne, bis über das Rot hinaus, Formulierungen zum verlieben, 100% vollmatte Lippenprodukte.
Und was sehen wir davon in Deutschland? Rein gar nichts. Nehmen wir als ganz, ganz kleines Beispiel die Vivid Matte Liquid Lipsticks von Maybelline. Wir haben in Deutschland Rosa/Haut, leichtes Orange, helles braun und rot. Eine Suche auf Amazon Deutschland verrät aber, dass es international weiter geht. Dort gibt es nämlich zum Beispiel auch ein verdammt geiles lila. Ich habe Maybelline mal angetwittert, jedoch keine Rückmeldung erhalten, ob/wieso/wann es in Deutschland (nicht) verfügbar ist.
Dann kommen wir zur absoluten Schlichtheit. Es gibt nichts (Echo: nichts, nichts, nichts, nichts, nicht, nich, nic, ni, n) interessantes auf dem deutschen Markt.
Die einzige Marke, die richtig gute Produkte für die macht, die nicht mit einer Vagina geboren sind, ist Kryolan und MAC. Und kennt jemand Kryolan? Nein, keine verdammte Sau. Warum? Die machen eigentlich Theaterprodukte. Achso, ja klar, macht Sinn. Und MAC: Die Counter sind so absolut beschissen aufgebaut, alles ist sofort ausverkauft und die Betreuung ist für ’n Arsch, wenn man überhaupt erstmal einen findet, denn glaubt nicht, dass so ein scheiß Counter mal überall in Deutschland ist, no way, Bitch. Ebenso Urban Decay. Nur in ausgewählten Riesenstädten und NIRGENDWO ANDERS.
Was will ich jetzt eigentlich sagen?
Ich will, dass Marken mal endlich ihren Po wieder nach oben heben und kreativ werden. Es gibt in deutschen Drogerien und Parfümerien keinerlei Produkte, die ich interessant oder catchy finde.
Ich will blaue, grüne, gelbe Lippenstifte – in semi-matt, vollmatt, glossy – in Stick, Gloss und Liquid. Ich will hochdeckende Foundations für Männer. Ich will Produkte, die Bartschatten kreieren. Ich will einen gottverdammten, beschissenen, scheiß Kack Concealer sehen, der Bartschatten verdeckt. MEINE FRESSE, DAFÜR IST NUR EINE VERSCHISSENE ROTE BASIS NOTWENDIG, DAS KANN JA WOHL NICHT SO SCHWER SEIN?!
Ich will in die Drogerie oder in die Parfümerie und mal richtig umgehauen werden und denken „Ja, das will ich kaufen, das BRAUCHE ich, das WILL ich. Ich wäre schon mit so verdammt kleinen Änderungen zufrieden und dennoch werde ich nur enttäuscht.
Das einzige, was stets neu überall kommt sind Seifen und Duschgele. Wow, ist ja nicht so, dass es davon alleine in einer einzelnen Drogerie fast 300 Sorten gibt.
Das einzige, was ich seit über sieben Jahre predige, ist eine eigene Kollektion oder Kreation – zusammen mit einer starken Marke. Ich möchte „Nischenkosmetik“, wie Bartschatten-Korrigierer, bunte Lippenprodukte und hochdeckende HD-Foundations salonfähig machen, Sie in der Drogerie anbieten und eine starke Marke als Partner dahinter haben. Ich möchte, dass solche Produkte so normal werden, wie ein roter Color Riche-Lippenstift von L’Oréal Paris.
Ich möchte auch einfach nur mal als die Person eingeladen und gesehen werden, die ich bin. Eine kosmetikbegeisterte, nahezu talentierte, halbwegs lustige Person, die schreibt und Videos dreht. Stattdessen sehe ich nur alle verifizierten Kackbratzen auf allen Markenkanälen. Es gibt nicht nur eine blonde Schnalle, die über Beauty reden kann und vor allem nicht nur einen „Mann“ (auf mich zutreffend „Mann“ in Anführungszeichen, auf die nächste Person tatsächlich Mann, nur ohne Anführungszeichen), der mit Make Up umgehen kann, sich die Haare ständig färbt und offen ist, Marvyn Magnificent. Versteht mich nicht falsch, ich habe keine Ahnung ob ich ihn mag oder hasse, denn ich habe nie eines seiner Videos gesehen, weil Sie auch sehr „catchy“ und Tagline’ig und Clickbaitig aussehen (manchmal), aber wenn ich noch einmal seinen ausdruckslosen Gesichtsausdruck bei Maybelline sehe, drehe ich durch (und Honey, das ist nicht böse gemeint, solltest du das lesen, aber.) Ich meine, hey, geil, dass immerhin einer von uns endlich mal im deutschen Kosmetikmarkt erleuchtet wird, aber. Ich mag aber’s ohne Satzende. Lässt Platz für Interpretation offen.
Bevor ich jetzt den Beitrag einfach beende, möchte ich noch sagen, dass ich vor einiger Zeit mal ein wirklich fantastisches Gespräch mit einer jungen Dame von Maybelline auf Facebook hatte und diese mir tatsächlich fünf Tage lang ein breites Lächeln geschenkt hat. Sie schrieb beispielsweise, dass ich auch ziemlich gut bin, in dem, was ich tue. Aber auch daraus ist nicht wirklich viel mehr geworden, was mir echt weh getan hat.
Das Gespräch war sehr kurz und die letzte Nachricht wurde wohl auch leider nie gelesen.
Was ich euch einfach sagen möchte, liebe Marken in Deutschland: Seid nicht so engstirnig. Eröffnet internationale Künste in Dingen Make Up auch für den deutschen Markt, seid kreativ, entwerft neue Produkte und denkt von euer Schiene weg. Ja, rot verkauft sich, aber das bedeutet nicht, dass blau kein Verkaufsrenner wird. Bitte, ändert einfach etwas. Es muss nicht viel sein, ihr könnt euch auch langsam heran wagen, aber so langsam benötigen wir auch ein wenig Veränderung und Verbesserung.
Und vor allem: nehmt nicht böse, was ich hier sage. Glaubt mir, egal, wie viele Aggressionen ihr in die Texte herein lesen könnt: Sie sind nicht böse gemeint. Es ist meine Ausdrucksweise in Rage. Ich würde andernfalls wohl kaum jeden Monat rund 150 Euro alleine in Beauty investieren.
Wir sind am Ende. Keine Ahnung. Bye?
Aus dem Wayback Machine Archiv.
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